Der KFC Uerdingen scheint ein Fußballverein zu sein, der einfach nicht zur Ruhe kommen kann. Da läuft es sportlich aktuell wie geschmiert - vier Pflichtsiege in Serie - und plötzlich gibt es, einmal mehr, finanzielle Probleme.
RevierSport liegen Informationen vor, die besagen, dass der KFC weiterhin Schulden aus der jüngsten Vergangenheit bei der Berufsgenossenschaft und dem Finanzamt Krefeld mit sich schleppt. Diese belaufen sich mittlerweile auf über 300.000 Euro.
Doch nicht nur die Alt-Schulden beschäftigen die Verantwortlichen. Auch der Status quo ist alles andere als zufriedenstellend. Kurzum: Der Hauptsponsor "dasbob" soll dem Oberligisten nach RS-Informationen noch keinen Cent überwiesen haben.
Die Zusammenarbeit läuft dabei offiziell seit dem 1. August. Wie unsere Redaktion erfuhr, hinkt "dasbob" in Person von Gründer Frank Spasojevic mittlerweile mit Sponsoring-Zahlungen in Höhe von 200.000 Euro hinterher.
KFC Uerdingen: Ultimatum für "dasbob" läuft am Freitag ab
Bis Freitag, 10. November 2023, soll der KFC Spasojevic ein Ultimatum gesetzt haben. Sollte das Geld dann nicht auf dem KFC-Konto sein, droht das Ende der Zusammenarbeit zwischen dem Fußballklub KFC Uerdingen und Deutschlands ersten digitalen Vollsortiment-Kaufhaus "dasbob".
Auf RevierSport-Nachfrage äußerte sich Spasojevic wie folgt: "Als Partner des KFC Uerdingen kommentieren wir selbstverständlich keine Zahlen in der Öffentlichkeit. Wir haben auf Nachfrage vor einigen Tagen Stellung zu unserer wirtschaftlichen Situation bezogen. Diese hat Bestand. "dasbob" hat eine Finanzierung zur Weiter-Entwicklung seines Geschäfts erhalten und kommt somit selbstverständlich auch seinen Verpflichtungen gegenüber dem KFC Uerdingen nach."
Anfang August hatte der Geschäftsmann bei der Vorstellung der Zusammenarbeit noch große Töne gespuckt. "Wir sind kein Partner, der sich einmischt, sondern der für den Klub da ist, wenn er gebraucht wird. Und so können wir hier gemeinsam eine große Erfolgsgeschichte schreiben", sagte Spasojevic.
Ziel sei es aus Sicht von "dasbob", den KFC dabei zu unterstützen, wieder seine Stabilität zu finden. Die großen Erfolge – UEFA-Cup, DFB-Pokalfinale lägen zwar schon weiter zurück, dennoch sei eine Rückkehr in die 4., 3. oder gar 2. Liga keine Utopie. Spasojevic: "Davon sollten wir alle wieder träumen dürfen. Jetzt müssen wir aber erstmal die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam mit Klub und Fans dafür arbeiten. Schritt für Schritt."
Der erste Schritt wäre nun nach vier Monaten endlich das vertraglich fixierte Sponsoring von rund 50.000 Euro an den KFC zu überweisen - und das gleich viermal, von August bis November.
Zu betonen sei an dieser Stelle aber auch, dass die KFC-Spieler und alle Angestellten - Stand: 8. November 2023 - alle ihre Gehälter erhalten haben. Jedoch sollen diese nicht immer an einem festen Tag jeden Monats überwiesen worden sein - und: die Gehälter wurden auch nicht im vollen Umfang, sondern in Stückelungen überwiesen. Mittlerweile soll aber jeder sein komplettes Geld erhalten haben.
Klar ist auch, dass diese ganzen Nebenkriegsschauplätze - wie die ständige Suche nach Trainingsplätzen in Krefeld, die fehlenden Überweisungen des Hauptsponsors und die Zahlungen der Gehälter in Stückelungen - die sportlichen Leistungen der Mannschaft von Trainer und Sportchef Marcus John alles andere als fördern. Dieser ist mit Sicherheit nicht um seinen Job beim KFC Uerdingen zu beneiden.